Bachpaten Altenwied e.V.

Bachpaten Altenwied e.V.

 

Um eine möglichst wissenschaftlich fundierte Grundlage für spätere Aktivitäten an der Wied zu erhalten wurde die Förderung einer Bestandsaufnahme des Fischbestandes in der von den Bachpaten betreuten Wied bei der Aktion Grün des Landes Rheinland-Pfalz beantragt und erfreulicherweise auch genehmigt. Die Idee dahinter war die Theorie, dass der Bestand an Fischen einen Indikator für die biologische Qualität eines Gewässers darstellt.

Nach monatelanger Vorbereitung und warten auf einen günstigen Wasserstand war es dann am 16. Oktober 2019 soweit. Das Büro für fisch- und gewässerökologische Studien Frankfurt, kurz BfS, unter Leitung von Dr. Jörg Schneider, konnte beauftragt werden die Maßnahme durchzuführen. Unter aktiver Beteiligung der Bachpaten wurden ca. 15 km Flusstrecke mittels E-Befischung abgefischt. Dies geschah auf langen Strecken von einem Floss aus, in den Rauschen wurde watend befischt.

 

Das Ergebnis war leider ernüchternd. Oder wie es Dr. Schneider ausdrückte: "Die gute Nachricht ist, es gibt viel Platz für sehr viel mehr Fische".

Es wurden 14 Fischarten, eine Neunaugenart und der nicht-heimischen Signalkrebs nachgewiesen.

Nicht nachgewiesen wurden die gemäß Fischregion zu erwartenden Fischarten Hecht, Rotauge, Äsche und Bitterling.

Auffallend war das fast vollständige Fehlen der Fische mittlerer Größe. Dieser Mittelbau ist besonders wichtig für eine erfolgreiche und sich selbst erhaltende Population jeder Fischart. 

Ein leider typisches Bild an von fliegenden Prädatoren bevölkerten Gewässern.

In seinem Fazit erläutert Dr. Schneider, dieses Ergebnis und führt den Kormoran als einen der Hauptgründe für das Fehlen des Mittelbaus auf.

Er bescheinigt der Wied in dem befischten Abschnitt sogar eine gar nicht so schlechte Strukturgüte, die eigentlich sogar viele unterschiedliche Habitate anbietet. Diese Habitate stehen aber leer. Besonders in den strömungsarmen tieferen Gewässerabschnitten, die für den Kormoran als Jagdgebiet prädestiniert sind.

 

Fazit für die Bachpaten: Es müssen mehr geschützte Habitate geschaffen werden. Unterstände und geschützte Tiefwasserzonen. Eine große Aufgabe für die Zukunft.

mr